6. Sonntag nach Trinitatis – Heidelberger Katechismus 1 – 28. Juli 2019 (Dr. Hans-Gerd Krabbe)

Verabschiedung als amtierende Pfarrer

Frage und Antwort eins aus dem Heidelberger Katechismus (1563)
Glücklich der Mann, der eine Frau an der Seite hat, die ihm beisteht / mit der er gerne zusammenarbeitet / die ihn gelegentlich stupfelt mit den Worten: ›Mach´ mal‹ / die ihn auch erinnert … Meine Frau erinnerte mich jüngst an Worte, mit denen mich Herr Dekan Ihle im Januar 2009 als Pfarrer an der Christuskirche zu Achern eingeführt hatte … Weiß der Dekan selbst noch davon?

Von GOTT geliebte Gemeinde!

Es waren und sind Worte, die mich von Jugend auf begleitet haben / Worte, die mir im Laufe meines Lebens zur ›eisernen Ration‹ geworden sind. Kennen Sie für sich selbst auch solche Worte ›eiserner Ration‹, also Worte, die Ihnen Halt und Orientierung, Kraft und Mut schenken? Die Sie aufrichten, stärken, ermutigen, erfreuen, erfrischen? Die Sie erheitern und lachen lassen?

Es waren die Worte aus Frage und Antwort eins des Heidelberger Katechismus von 1563. Sie lauten: »Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Dass ich mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre. Er hat mit Seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst und Er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupte fallen kann, ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht Er mich auch durch Seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, fortan Ihm zu leben!«

Dieses Wort hat mich getragen durch die bisherigen Zeiten hindurch. Dieses Wort hat Kraft geschenkt, hat von neuem aufleben lassen, Zuversicht geweckt, Glaubensheiterkeit ausgelöst! Jesus Christus hat für mich alles getan, was zu meiner Seligkeit, zu meiner Glückseligkeit nötig ist – Er will mich als glücklichen Menschen, der GOTT dankt und lobt und der auflebt zur Freude seiner Mitmenschen. Ohne den Willen meines Vaters im Himmel kann kein einziges Haar von meinem Haupte fallen – so sehr beschützt ER mich, so sehr behütet ER mich! Wenn GOTT es will, dann bleibe ich vor diesem und jenem bewahrt – wenn ich vor diesem und jenem nun aber nicht bewahrt werde, dann ist es GOTT, der mir die nötigen Kräfte schenkt, mich in meinem Denken, Tun und Lassen im Glauben zu IHM zu bewähren. Dazu braucht es die feste, schier unerschütterliche Glaubensgewissheit, dass GOTT mit mir ist ›alle Tage‹, dass ER ewiges Leben für mich bereithält, dass ER mich hindurchführt durch das Tor des Todes und Seine Herrlichkeit schauen und genießen lässt! Wenn ich um diese herrlichen Aussichten weiß, dann setze ich alles daran, IHM von Herzen willig und bereit in meinen Mitmenschen zu dienen!

»Gott loben, das ist unser Amt!« (EG 288,5) – unter diesem Liedvers stand mein Dienst in der Gemeinde von Anfang an. Darum geht´s, das ist unsere Bestimmung als Menschen allesamt, darin liegt der Sinn unseres Lebens: »GOTT loben« »mit Herzen, Mund und Händen«. Ich kann Sie nur ermuntern und ermutigen, in diesem Sinne zu leben: Gott zur Ehre (›soli Deo gloria‹) und den Mitmenschen zum Wohlergehen! Sie wissen es doch: ›Ehrfurcht vor GOTT ist der Weisheit Anfang.‹ Amen.

Zurück